Übertragungswege & Risikosettings
- HIV ist ein schwer übertragbares Virus.
- nicht nachweisbar = nicht übertragbar
- Im Alltag & auf Arbeit besteht kein Risiko.
- Ein Infektionsrisiko besteht vor allem bei
ungeschütztem Sex und iv-Drogenkonsum.
Für Menschen mit HIV gibt es heute kaum einen Grund,
sich in der persönlichen Lebensführung einzuschränken.
Ein langes Leben bei guter Lebensqualität, Arbeit,
Partnerschaft, ein erfüllendes Sexleben, Familienplanung,
die Geburt und das Stilles eines Kindes – das alles ist bei
einer stabilen medikamentösen Behandlung möglich.
Trotzdem bestehen bei vielen Menschen oft
Unsicherheiten und irrationale Ängste in Bezug auf
eine mögliche HIV-Infektion.
Ein Infektionsrisiko bestehen vor allem bei…
- unsicherem Sex
(vor allem Vaginal-/Analsex ohne Kondom) - unsicherem Drogenkonsum
(vor allem Blut bzw. blutige Anhaftungen in/an Konsumutensilien) - der Geburt bzw. beim Stillen eines Kindes
wenn eine HIV-positive Schwangere/Mutter
keine antiretroviralen Medikamente einnimmt.
Kein Infektionsrisiko besteht dagegen…
- beim Küssen, Händedruck oder Umarmen
- beim Anhusten oder Anniesen
- bei der gemeinsamen Benutzung von
Tellern, Gläsern und Besteck - bei der gemeinsamen Benutzung von
Toiletten, Handtüchern oder Bettwäsche - beim gemeinsamen Besuch von
Schwimmbädern oder Saunen - beim Zusammenarbeiten & -wohnen
mit Menschen mit HIV/AIDS - beim Betreuen und Pflegen
von Menschen mit HIV/AIDS - bei Erste-Hilfe-Leistungen
unter den üblichen Hygienevorschriften,
(v.a. Handschuhe, Beatmungsmaske) - bei medizinischen/kosmetischen Behandlungen
wie Zahnbehandlung, Fußpflege usw.
unter den üblichen Hygienevorschriften - beim Tätowieren und Piercen
unter den üblichen Hygienevorschriften - bei Insektenstichen
Damit es zu einer HIV-Übertragung kommen kann,
müssen mehrere Faktoren gegeben sein:
- stark virushaltige Körperflüssigkeit
(v. a. Blut, Sperma, Vaginal-/Scheidensekret,
Flüssigkeitsfilm des Enddarms, Muttermilch) - geeignete Eintrittsstelle
(Schleimhaut, Hautveränderungen durch STI,
nicht mehr akut ausblutende Wunde) - Reibung/Druck oder lange Einwirkzeit
(vor allem bei Schleimhautkontakt)
Übertragung beim Sex
Am häufigsten wird HIV beim Sex übertragen
(ca. 80% der HIV-Neuinfektionen in Deutschland).
Dabei sind Infektionsrisiken unterschiedlich verteilt:
- Riskant ist vor allem ungeschützter Sex, d.h.
vaginaler bzw. analer Geschlechtsverkehr
ohne Kondom, Femidom oder PrEP.
Dabei kommt es häufig zu Mikroverletzungen
durch lange/intensive Reibung der Schleimhäute.
Mit Blut, Sperma, Scheiden- oder Endarmsekret
sind ggf. virushaltige Körperflüssigkeiten beteiligt. - Das Risiko einer HIV-Übertragung ist erhöht,
wenn sich im Blut bzw. anderen Körperflüssig-
keiten besonders viele Viren befinden, z. B.
2-4 Wochen nach einer „frischen“ Infektion,
da sich das Virus in dieser Zeit stark vermehrt. - Das Risiko ist viel geringer, wenn sich nur
wenige Viren im Blut befinden – etwa wenn
HIV-Medikamente deren Vermehrung
unterdrücken bzw. verhindern. - Oralsex birgt nur ein sehr geringes HIV-Risiko
und gilt daher nicht als HIV-Risikokontakt.
Die Mundschleimhaut ist sehr widerständig
und eine ggf. infektiöse Flüssigkeit wird
durch den Speichel stark verdünnt.
Auch Mikroverletzungen im Mundraum
(z. B. bei Zahnfleischbluten) sind keine
geeigneten Eintrittswunden. - Auch wenn Sperma oder Blut in den Mund
gelangt, ist das Risiko für HIV gering.
Tipp: Spucken oder Schlucken
So gelingt es, die Einwirkzeit eines ggf.
virushaltigen Sekrets gering zu halten.
Die Magensäure zersetzt das Sekret
vollständig. Trinke ggf. anschließend
noch etwas Wasser oder spüle den Mund
kurz aus – dann bleibst du save.
Übertragung beim Drogengebrauch
Unsicherer intravenöser Drogengebrauch
ist der zweithäufigste Infektionsweg für HIV
in Deutschland (ca. 10%).
- Es gibt risikoärmere und risikoreiche
Methoden, Drogen zu konsumieren. - Vor allem das Spritzen von Drogen ist
hochriskant – insbesondere in Bezug
auf HIV und Hepatitis B/C. - Needle sharing, also das Teilen von
Spritzbesteck oder Konsumutensilien
mit weiteren Konsument:innen, birgt
große Infektionsrisiken, da in/an
diesen oft Blut bzw. Körpersekrete
sowie weitere Verunreinigungen
anhaften können. Diese sind häufig
nicht mit bloßem Auge erkennbar. - Durch Beachtung der Safer-Use-Tipps
lässt sich das individuelle Infektions-
risiko beim Drogengebrauch senken.
Übertragung unter der Geburt und beim Stillen
[Text folgt]
Schutz / Risikominimierung
Hier bekommst du detaillierte Tipps,
wie du dich schützen kannst: